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Photoalbum

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Photos von Dingen, die man immer wieder, überall und jederzeit knipsen kann, habe ich mehr als genug. Dieser Film ist etwas Einmaliges.

Dieser Brandort ist beschlagnahmt! Polizeipräsidium Krefeld

Viele haben mich für verrückt gehalten, dass ich die Wohnung photographieren musste. Aber vergessen oder wenigstens verdrängen lässt sich das Geschehene eh nicht. Jetzt, da ich mich entschlossen habe ein paar der Photos zu veröffentlichen, sind fast zwei Jahre vergangen. Gerade habe ich wieder aktuell mit den Folgen zu kämpfen.

Vielleicht weil mir Dinge mehr bedeuten als Menschen, weil sie beständiger sind, keine Ansprüche stellen, weil sie berechenbarer sind und weil ich weiß, wie ich mit ihnen umgehen muss. Weil ich schon früh gemerkt habe, dass Menschen kommen und gehen, aber meine Sachen kann mir keiner nehmen und wenn es doch jemand versucht, gibt es Gesetze dagegen.

Vielleicht aber auch, weil es nichts und niemanden gibt, den ich verantwortlich machen kann.

Eingang

Dieser Anblick bot sich, wenn man die Treppe herauf kam. Vielleicht etwas schwer zu erkennen: Der erste Durchgang war ursprünglich die Wohnungstür, direkt dahinter die Küchentür. In der Mitte sieht man die Dachbalken, da die Feuerwehr ein Loch in die Gipsverkleidung schlug um evtl. Schwelbrände aufzuspüren.

Mein Küchenregal, auf dem Kochbücher, Gewürze, Essig & Öl und solche Dinge standen. Es war an der Wand gegenüber des verursachenden Gerätes angebracht. Die Fliesen darunter und die Wand darüber waren ursprünglich weiß.

Auf dem zweiten Bild ist zu sehen, wie es nach einem Feuerwehreinsatz aussieht. Außerdem zu erkennen: Die Folie, mit der das ehemalige Fenster abgedeckt wurde. Das Fenster gab es nicht mehr, die Scheibe war geborsten, der Ramen komplett verbrannt.

Wohnzimmer

Kaum vorstellbar, dass diese Wände einmal hellgelb waren, wie man noch unterhalb der Uhr links im Bild erkennen kann.
Rechts sieht man den Durchgang zum Flur, in diesem wiederum geht es rechts in die Küche und links ins Treppenhaus.

Der Fernseher (Projektions-TV-Gerät mit 117 cm Bildschirmdiagonale), oben drauf Nintendo64, Video-Recorder, PlayStation. Alle Geräte funktionierten sogar noch. Rechts im Bild ist ein CD-Ständer. Die CDs im oberen Drittel mussten alle weggeworfen werden, die übrigen ließen sich reinigen und wieder abspielen.

Mein Aquarium im Vorher/Nachher-Vergleich

Das ganze Badezimmer sah so aus. Zuvor war es ebenfalls weiß. Und auch hier war nichts mehr zu retten. Über dem Spiegel hing eine Lampe mit einer Abdeckung aus Kunststoff, die geschmolzen war, gleiches bei der Lampe im kleinen Flur zwischen Bad und Wohnzimmer. Unglücklicherweise stand im Badezimmer ein Wäscheständer mit Kleidung von B., die wir für ihn gewaschen hatten und am nächsten Tag in die Klinik bringen wollten.

Uhr

Die Uhr im Schlafzimmer, am weitesten Weg vom Brandort, stehen geblieben, als es passierte. Übrigens auch eines dieser Stücke, die mir keiner ersetzen kann, da sie ein Geschenk eines guten Freundes war.

Geräte

Dies ist das letzte Photo, das ich zeigen möchte.
Es zeigt die Geräte, die der Sachverständige im Garten so aufgebaut hat, wie sie auch in meiner Küche nebeneinander standen: Wäschetrockner, Gefrierschrank, Kühlschrank (v.l.n.r.).

Ein technischer Defekt im Gefrierschrank war laut Gutachten die Brandursache. Der Sachverständige erklärte mir, dass ein Lichtbogen entstanden sei, der kurzfristig bis zu 2000 Grad Hitze erzeugt hat. Wer rechnet denn mit sowas? Es war ein Markengerät in einem renomierten Fachgeschäft gekauft. Wen also könnte ich verantwortlich machen?

Tja, das war wohl der heißeste Sommer meines Lebens ;)

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dark*
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dark*
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